Pfingstanger bei Nikolausberg - Biotopbeweidung in Südniedersachsen.

Direkt zum Seiteninhalt

Pfingstanger bei Nikolausberg

Beweidungsflächen
Das geschützte Naturdenkmal "Pfingstanger" erstreckt sich über einen 15 bis 20 Meter hohen, west- bis nordwestorientierten Steilhang am Fuße des Feldbornbergs in der Gemarkung Nikolausberg. Der Untergrund besteht im wesentlichen aus Muschelkalk. An Vegetationstypen finden sich Trockengebüsche kalkreicher Standorte wieder. Der Kalk-Magerrasen ist als Assoziation mit einer Enzian-Schillergrasrasen-Gesellschaft (Gentiano-Koelerietum) anzusprechen, mit starker Dominanz der Gräser Aufrechte Trespe (Bromus erectus) und Fieder-Zwenke (Brachypodium pinnatum).
Eine Besonderheit ist das Vorkommen des Schmalblättrigen Leins (Linum tenuifolium, RL1). Der Lein kommt in Niedersachsen nur noch auf zwei Wuchsorte, neben dem Pfingstanger noch im Bratental, vor.
Nördlich zum Magerrasen angrenzend befindet sich ein offengelassener Handsteinbruch, der z. T. mitbeweidet wird.

Von 2008 bis 2017 fanden auf dem Pfingstanger Pflegeeinsätze seitens der BSG und eine sporadische Ziegenbeweidung statt. Die 14 bis 25 Individuen des Schmalblättrigen Leins konnten aufgrund der Pflege stabil gehalten werden. 2016 und 2017 fanden jedoch keine Beweidungen mehr statt. Die Anzahl sank daraufhin auf 10 Individuen.
Seit 2018 findet mit einem neuen Konzept wieder eine extensive Beweidung statt. Das Beweidungskonzept sieht nun vor, dass erst nach der Samenreife des Leins, also frühestens im August mit Ziegen und nun auch mit Schafen die gesamte Fläche beweidet wird. Dadurch erhoffen wir uns, dass der Boden durch den Tritt entfilzt wird und der Samen eine Keimfläche vorfindet. Stockausschläge werden zurück gebissen und durch die Schafe wird das Gras deutlich besser abgebissen. Darüber hinaus findet auch die bewährte Koppeleinteilung statt, d. h. die Fläche wird in mehreren kleinen Beweidungsflächen eingeteilt. Dies hat den großen Vorteil, dass nicht innerhalb kurzer Zeit alle blühenden Kräuter abgefressen werden und für die Insekten eine Ausweichmöglichkeit bestehen bleibt.

Weitere bemerkenswerte Arten sind:
Gemeine Akelei (Aquilegia vulgaris, RL3), Mittleres Zittergras (Briza midia, RLV), Herbst-Zeitlose (Colchicum autumnale, RL3), Mücken-Händelwurz (Gymnadenia conopsea, RL3), Wiesen-Hafer (Helictotrichon pratense, RL3), Gewöhnliche Hufeisenklee (Hippocrepis comosa, RL3), Fliegen-Ragwurz (Ophrys insectifera, RL3), Echte Schlüsselblume (Primula veris, RLV), Rundblättriges Wintergrün (Pyrola rotundifolia, RL2) (am Steinbruch) und Großer Ehrenpreis (Veronica teucrium, RLV).
© 2023 biotopbeweidung.de
Zurück zum Seiteninhalt