Steilhang im Bratental - Biotopbeweidung in Südniedersachsen.

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Steilhang im Bratental

Beweidungsflächen
Der südöstlich exponierte Steilhang wurde erstmals 2015 über das Projekt beweidet. Neben der - mittlerweile - offenen Kernfläche befinden sich beidseitig dichte Baumbestände, im Westen zudem ein Gebüschsaum. Schon in der Vergangenheit wurde diese Fläche beweidet wie auch entkusselt. Artefakte eines Rinderzauns sind noch heute vorhanden. Vor 2015 gab es jedoch eine Beweidungspause von mindestens zwei Jahren. In dieser Zeit wuchsen Hasel und Schlehe ungebremst auf, so dass dieser Hang sehr stark verbuschte. Nordöstlich der Fläche befindet sich ein Vorkommen der giftigen und geschützten Herbstzeitlose (Colchicum autumnale). Anfang 2016 entkusselte der Pflegeverein RüRiG die nördliche Hälfte der Fläche, später auch die südliche.
Beweidet wird mittlerweile die gesamte Fläche samt Gebüschsaum und Baumbestand im Sommermonat August für fünf Wochen. Nur in dieser kurzen Zeit ist eine gefahrenlose Beweidung für die Tiere aufgrund der Herbstzeitlose möglich. Zu dieser Zeit ist die Pflanze oberflächig nicht präsent. Sporadisch fanden auch Früh- bzw. Spätbeweidungen statt, um die Stockausschläge besser regulieren zu können. Zu diesen Zeiten wurde die Fläche der Herbstzeitlosen ausgezäunt.
Nach mittlerweile einigen Jahren Erfahrung in der Biotopbeweidung stelle sich heraus, dass - zumindest unsere Schafe und Ziegen - die Herbstzeitlose verschmähen. Somit ist auch eine unproblematische Beweidung während der Vegetation möglich.

Die zwei rechten Bilder verdeutlichen gut, wie Ziegen durch Verbiss, Tritt, Schälen und Fegen der Rinde auch drei Meter hohen Hasel zurückdrängen. Da im Herbst das Gras nicht mehr genügend Nährstoffe hergibt, stellt man ein vermehrtes Schälen an Büschen (v. a. Hasel & Hartriegel) und auch an Bäumen (v. a. Esche) fest.

Weitere bemerkenswerte Arten sind:
Großes Zweiblatt (Listera ovata), Vierblättriger Einbeere (Paris quadrifolia) (2016), Wiesen-Schlüsselblume (Primula veris), Leberblümchen (Hepatica nobilis) und Gefleckter Aronstab (Arum masculatum).
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